Darstellendes Spiel
Darstellendes Spiel ist an über einhundert Schulen in Niedersachsen eingeführt und kann seit 2011 auch als mündliches Abiturprüfungsfach gewählt werden.
Darstellendes Spiel ist an über einhundert Schulen in Niedersachsen eingeführt und kann seit 2011 auch als mündliches Abiturprüfungsfach gewählt werden.
Im Moment unterrichten vier Kolleginnen und zwei Kollegen das Fach. DARSTELLENDES SPIEL ist seit 1997 reguläres Unterrichtsfach in Niedersachsen und wird am THG seit 2006 ab Klasse 10 als drittes musisch-künstlerisches Fach angeboten. Darüber hinaus wird für die Klasse 5 eine ganzjährige Theater-AG am Nachmittag angeboten. Von den Schülerinnen und Schülern der Klassen 6 bis 8 kann eine AG „English Drama – Theaterspielen in englischer Sprache“ besucht werden. Und im EU-Profil können Schülerinnen und Schüler in Klasse 8 und 9 Theaterprojekte ab 2015 im Wahlpflichtbereich belegen.
Die zentralen Informationen zum Fach DARSTELLENDES SPIEL stehen auf dem Niedersächsischen Bildungsserver zur Verfügung:
www.nibis.de.
„Leere im Theater gestattet der Phantasie, die Lücken zu füllen. Paradoxerweise ist die Phantasie umso glücklicher, je weniger man sie füttert, denn sie ist ein Muskel, der gerne Spiele spielt.“ (Peter Brook)
Ab Klasse 5 versuchen sich Schülerinnen und Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums einmal pro Woche am Nicht-still-Sitzen, Nicht-Melden, Nicht-Abtauchen-unter-der-Schulbank, Nicht-Hefte-Rausholen, Nicht-von-der-Tafel-Abschreiben, Nicht-sehnsüchtig-auf-die-Pause-Warten, kurzum: sie treffen sich in der THG-eigenen Aula, um auf der Bühne zu flüstern und zu schreien, zu zappeln und einzufrieren, rennend oder in Zeitlupe, mal dynamisch, mal leise fühlen sie sich ein in Rollen und Figuren, jammern und springen ausgelassen herum, kontrollieren ihre Körperspannung, versuchen ihrer Stimme Ausdruck zu geben, erkunden Seelenräume und bespielen Phantasieorte, werden sensibel für eigene und fremde Bewegungen, verlieren sich und formen mit anderen Knäuel und Knoten.
Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Theaterarbeit sind am THG denkbar gut: Vier Kolleginnen und zwei Kollegen haben ihre Zusatzausbildung zum “Spielleiter” mit einer zweijährigen Weiterbildungsmaßnahme beendet und besitzen damit die Lehrbefähigung für das Fach.
Die Schülerinnen und Schüler proben auf der Aulabühne, die über eine Treppe mit dem Zuschauerraum verbunden ist. Die Aula ist verdunkelbar, verfügt über Projektionsmöglichkeiten, ausgewogene Lichttechnik und eine ausgezeichnete Tonanlage. Licht und Ton lassen sich sowohl von einer eigenen Regiekabine als auch direkt vom Zuschauerraum aus steuern.
Während im Jahrgang 10 eher prozessorientiert gearbeitet wird, tritt in den Klassen 11 und 12 das produktorientierte Arbeiten in den Vordergrund, theoretische Aspekte stehen im Zusammenhang mit der praxisorientierten Umsetzung. Die Darsteller führen ein Probentagebuch, protokollieren ihre Einfälle und Probenergebnisse, übernehmen Verantwortung für die Stückentwicklung und lernen eigene Ideen umzusetzen. Im Januar findet in Goslar an vier Tagen eine Intensivprobe der 11. Klassen statt. Darstellendes Spiel bietet verstärkt die Möglichkeit zur Entfaltung von Eigeninitiative, es erfordert Teamarbeit und Durchhaltevermögen, es fördert Prozesse der Selbstfindung und der Persönlichkeitsentwicklung.
In Niedersachsen gibt es noch keine eigenen Rahmenrichtlinien oder curricularen Vorgaben für das Fach DARSTELLENDES SPIEL. Grundlage sind die Vorgaben aus Hamburg und Berlin (www.bildungsplaene.bbs.hamburg.de, www.berlin.de/sen/bildung/unterricht/lehrplaene/) sowie die seit 2007 geltenden „Einheitliche(n) Prüfungsanforderungen“ (EPA) (Darstellendes Spiel in der Abiturprüfung). Die Schülerinnen und Schüler sollen eine theaterästhetische Handlungskompetenz erwerben, indem sie theatrale Grundkenntnisse zur Gestaltung nutzen und unter anderem ihre persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten in den Bereichen Ausdruck, Stimme, Körperbewusstsein kennenlernen und gezielt einsetzen.
Bereits in den 60er Jahren gab es teilweise sehr aufwändige Aufführungen, die das Schulleben am THG entscheidend geprägt haben (siehe Festschrift zum 50jährigen Jubiläum 2007). Das THG nimmt seit 2008 jährlich an der Schultheaterwoche Braunschweig teil. (www.schultheaterwoche.de)
2014 wurde die Produktion „Jeanne“ mit der Einladung zum Niedersächsischen Schülertheatertreffen in Wolfsburg ausgezeichnet.
Im Jahr 2006 wurden Schülerinnen und Schüler des THG zum „Theatertreffen der Jugend“ im Rahmen der Berliner Festspiele eingeladen (Text und Regie: Daniel Foerster).
Jedes Jahr gibt es reichlich Gelegenheit, Produktionen der THG-Theatergruppen anzusehen. Die Theater-AGs und die ganzjährigen DS-Kurse der Oberstufe zeigen ihre Stücke an zwei bis drei Abenden in der Regel einige Wochen vor Schuljahresende. Die Schülerinnen und Schüler der 10.Klassen stellen an einem gesonderten Abend Werkschauen vor, die an einem gemeinsamen Motto ausgerichtet sind und 20 Minuten pro Aufführung nicht übersteigen dürfen. Die Gemischtkurse Kl.11/12 wählen sich eigene Projekttitel zu aktuellen Themen und Motiven und stellen ihre Produktionen jeweils im ersten Schulhalbjahr vor den Osterferien vor.
Aktuelle Informationen zum DARSTELLENDEN SPIEL in Niedersachsen erhält man auf der Homepage des Fachverbands für Schultheater: www.schultheater-nds.de.
Grundlage bildet das Lehrwerk „Kursbuch Darstellendes Spiel. Oberstufe“ (Klett-Verlag). Ausgehend von den dort vorgestellten Basisqualifikationen erlangen die Schülerinnen und Schüler die nötigen Kompetenzen, um eine Werkschau in eigener Verantwortung zu gestalten. Wer in Jg. 11/12 einen weiteren Kurs belegen möchte, muss die Basiskompetenzen aus Jg. 10 mitbringen, da in 11/12 eine selbständige Produktion auf den Weg gebracht werden soll. Ohne Grundkenntnisse würden die notwendigen Basisfähigkeiten fehlen, um ein Projekt eigenständig zu verantworten und mit anzuleiten.
Zusätzlich wird mindestens ein Theaterbesuch eingeplant (einschl. Beobachtungsbogen).
Doppelstd. | |
1. | Einführung, Kennenlernspiele, Körper und Stimme, Was ist Theater? – Bühnenpräsenz |
2. | Körper und Stimme, Privates Verhalten vs. Bühnenpräsenz, Peripherer Blick |
3. | Reaktion, Miteinander, Bühnenpräsenz, Erster Auftritt |
4. | Vertrauensspiele, Raum, Positionen und Gänge im Raum |
5. | Raum, Neun-Punkte-Feld |
6. | Positionen und Gänge im Raum, Einführung Status |
7./8. | Status-Spiele (Einführung der Selbsteinschätzung) |
9. | Status (Fortsetzung), Reale und imaginäre Requisiten bespielen |
10. | Pantomime/Requisit |
11. | Requisit, Double Take, Pantomime |
12.-14. | Chorisches Spiel |
15. | Theaterästhetische Mittel |
16. | Einführung in die Improvisation |
ab 17. | Projektgebundene Arbeit mit Ziel einer Werkschau (20‘) |
Die Qualifikationsstufe steht im Zeichen einer eigenen Produktion. Dabei kann das Ergebnis die Adaption eines Theaterstücks sein oder eine thematische Eigenproduktion.
Hier geht es zu Projekten im Bereich Darstellendes Spiel. Dort findest du Beiträge zu Aufführungen und Veranstaltungen.