Austausch 2017

Colomiers/Toulouse – Göttingen

Nach einer streikbedingt sehr langen Anreise kam unsere Gruppe am 08. März abends zu später Stunde – mit sechs Stunden Verspätung – müde, aber gut gelaunt am Flughafen von Toulouse an, wo wir von den Austauschpartnern, deren Eltern und den am Projekt beteiligten Lehrern herzlich empfangen wurden.

Nach einer sehr kurzen Nacht stimmten uns eine Begrüßung durch den Schulleiter und eine anschließende Besichtigung der Schule inklusive CDI und Vie scolaire am darauffolgenden Morgen auf die bevorstehenden Tage in Frankreich ein.
Die Möglichkeit, im Verlauf unseres Aufenthaltes in Colomiers immer wieder einmal am Unterricht in den Klassen der französischen Gastschüler teilzunehmen, gewährte unseren Schülern einen Einblick in das französische Schulsystem und ermöglichte ihnen, ihre landeskundlichen Kenntnisse gleich an der Realität zu messen.

Am Freitag stand eine Stadtführung durch Toulouse auf dem Programm, die an der Garonne startete, uns durch die historischen Viertel der Stadt führte und uns einen Eindruck von der Schönheit dieser zu Recht als la ville rose gerühmten Stadt vermittelte.
Das Wochenende verbrachten die Schüler dann gemeinsam mit ihren Austauschpartnern und deren Familien, die beispielsweise Ausflüge ans Meer, Shopping oder aber auch sportliche Aktivitäten wie Bowlen organisierten.

Zu Beginn der folgenden Woche starteten wir gemeinsam mit unseren französischen Austauschschülern zu unserer ersten Exkursion in die mittelalterliche Festungsstadt Carcassonne, die seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört und nach dem Eiffelturm und dem Mont-Saint-Michel die am dritthäufigsten besuchte Sehenswürdigkeit Frankreichs ist.

Nicht weniger interessant war die Werkführung durch das Airbus-Werk in Toulouse-Blagnac, dem größten europäischen Flugzeughersteller und Konkurrenten der amerikanischen Firma Boeing. Von einer Aussichtsplattform in schwindelnder Höhe konnten wir zu Beginn unserer Besichtigung zusehen, wie der Airbus 380 in einer riesigen Halle, die Platz für vier Flugzeuge bietet, zusammengeschraubt wird, nachdem die Einzelteile aus verschiedenen Airbus-Werken in Europa – Spanien, Deutschland, Frankreich und England arbeiten hier zusammen – angeliefert worden sind. In der Nachbildung des Kontrollraumes, in dem der Jungfernflug des A 380 überwacht und aufgezeichnet wurde, kann man auf zahlreichen Bildschirmen den Erstflug aus der Perspektive der Testpiloten erleben. Mit dem Bus wurden wir danach über das Werks-Gelände – ein Gebiet von riesigen Dimension – gefahren. Hier erfuhren wir auch, dass die Geschichte der Deutschen Schule Toulouse, die in unserer Partnerschule, dem Lycée International Victor Hugo, untergebracht ist, eng mit dem Flugzeugbauer Airbus verbunden ist: Seit in den 1970er Jahren das Unternehmen Fahrt aufgenommen hat und auch immer mehr deutsche Mitarbeiter mit ihren Familien angezogen hat, ist auch der Bedarf an einer Schule für deren Kinder gewachsen.

Die Bedeutung des Airbus-Werks für die Region war ebenso ein zentrales Thema bei dem Besuch des stellvertretenden Bürgermeisters von Colomiers, der uns in den Ratssaal einlud und uns seine Stadt vorstellte.

Viele gemeinsame Unternehmungen schweißten deutsche und französische Schüler im Laufe der zehn Tage zusammen. Sichtlich schwer fiel daher einigen unserer Schüler der Abschied von der Stadt an der Garonne und ihren Gastgebern. Um so schöner, dass wir uns jetzt auf den Gegenbesuch der Franzosen in Göttingen im Juni freuen können!

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