Kammermusikalische Highlights

Am 30. Juni fand in der Aula des Theodor-Heuss-Gymnasiums der diesjährige Kammermusikabend statt. Das gut besuchte Konzert zeichnete sich durch die Klasse seiner Künstler sowie die Diversität der Darbietungen aus. Es ging durch Klangwelten hindurch, von Bach bis Chatschaturjan, von Haydn bis zur Blues-Improvisation.

Eröffnet wurde das Konzert durch den kurzfristig eingesprungenen Pianisten Ikse Eom, der Präludium und Fuge in d-Moll aus dem Wohltemperierten Klavier von Johann Sebastian Bach stilistisch  perfekt darbot.

Anschließend trug Sander Blum Camille Saint- Saëns „Elefant“ (aus „Der Karneval der Tiere“), begleitet von Matthias Kniehl am Klavier, sehr ausdrucksstark vor.

Miklós Rózsa zweiter Satz aus der Sonate für zwei Violinen, interpretiert von Sarah Strüber und Sonja Polly, entführte die Zuhörer in eine träumerische Welt – es ist ein sehr ruhiges, trotzdem spannendes und teilweise auch etwas schräges Stück, das den Zuhörer ab und zu an schottische Musik erinnern lässt.

Weitaus bekannter ist Egon Petris Klavierbearbeitung von J. S. Bachs „Schafe können sicher weiden“. Ylva Brandes gelang eine angemessene Interpretation.

Erfreulicherweise konnten mit Celina Denden und Clara Schneider zwei Sängerinnen mit überraschend ausgereiften Stimmen für den Abend gewonnen werden: strahlender Jubelgesang  von Vivaldis Laudamus te.

Sanglich klang auch das Klavierspiel von Leah Eom, die einen Walzer von Feliks Rybicki zum Besten gab.

Eine rhythmische Abwechslung zum bis dahin klassischen Programm boten die Brüder Kim und Linus Shastri mit dem Minor Swing von Django Reinhardt und Stéphane Grappelli.

Nicht weit vom Jazz entfernten wir uns mit den drei Duos für zwei Violinen von Béla Bártok. Florence Maggs und Johanna Hundeshagen brachten diese in einem expressiven, von gut durchdachter Melodieführung durchzogenen Vortrag dem Publikum auf eine interessante Art näher.

Anschließend ging es mit Milonga del ángel von Astor Piazolla im Arrangement von Hermann Breuer weiter. Agnes und Clara Schneider spielten dieses Stück zusammen auf dem Flügel sehr mysteriös und mit viel Tiefe.

Nun folgte der wohl virtuoseste Teil des Abends: Ikse Eom spielte die Toccata von Aram Chatschaturjan. Dieses technisch höchst anspruchsvolle Stück beherrschte der Pianist perfekt und interpretierte es mit viel Leidenschaft und Kraft.

Außerdem hervorzuheben sind neben der Legende op. 17 von Henryk Wieniawski, gespielt von Maria Mironova und Konrad Linkmann, und dem Präludium und Walzer von Schostakowitsch, exzellent interpretiert von Florence Maggs, Timon Knötzele und Clara Schneider, vor allem der dritte Satz des Cellokonzertes Nr. 1 C-Dur von Joseph Haydn, gespielt von Ikse Eom (Cello) und Michael Schäfer (Klavier), sowie die Improvisation von Kim Shastri am Ende des Konzertes.

Ikse und Kim stachen besonders durch ihre jeweilige Beherrschung ihres Instruments und die großartige Interpretation bzw. Improvisation hervor.

Alles in Allem war es ein Abend, der vielfältig unterhalten hat.

Tim Kothe, Gideon Thiel

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