Sonnenflitzer aus CDs und Balsaholz

Göttinger Tageblatt 30.05.2012

Sonnenflitzer aus CDs und Balsaholz
Solar-Cup: 50 Teams aus sechs Schulen bauen Rennwagen mit Lichtmodulen

Von Ulrich Schubert

Göttingen. Spezialreifen, Leichtbau-Karosserie und dünnflüssiges Öl für den Motor: Die Wagen sind bis ins kleinste Detail getunt, die Rennbahn ist mit Servicestation, Start- und Zielmarke und Lautsprechern aufgebaut wie bei den Großen. Wenn die zwölf- bis 15-jährigen Piloten ihre Wagen in Position bringen, brüllen jedoch keine Kraftstoffmotoren auf. Die Fahrzeuge tanken Licht statt Benzin. Und dann schnurren sie ganz lautlos über die Piste — angetrieben von der Sonne. Knapp 50 Teams von sechs Schulen zwischen Harz und Hann. Münden starten beim 7. Solar-Cup an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule (KGS) in Göttingen.

Wie alle teilnehmenden Fahrzeuge hat er Solarmodule, die das Sonnenlicht einfangen, und einen kleinen Elektromotor eingebaut — beides gestiftet von der Stiftung Niedersachsenmetall als Hauptveranstalter Cups. Das weitere Design bleibt den Rennteams überlassen.

Im Physikunterricht oder als Projekt- und AG-Arbeit an ihrer Schule haben die vielen Jungs und wenigen Mädchen ihre Rennwagen für den Solar-Cup montiert. Dünnes Holz, Plastik, Plexiglas und CDs sind die häufigsten Materialien für die Räder. Die Karosserien sind aus Balsaholz, Pappe und Styropor. Und wenn sich am Renntag ein Teil löst, stehen an der Servicestation Lötkolben und Heißklebepistole zur Verfügung.

Geklebt, aber vor allem viel gemalt, haben auch Vera Brieskorn und Noah Frank vom Theodor-Heuss-Gymnasium. Mit einem bunten Styropor-Fahrzeug und langen aufgesteckten Federn fahren sie zwar den anderen hinterher, ernsten aber viel Applaus von den Zuschauern. Einen Designs-Preis gibt es nicht, beim Solar-Cup geht es ausschließlich um Technik und Schnelligkeit in Verbindung mit Sonnenenergie.

Platz zwei belegen Nikolai Barrios und Moritz Bollow vom Theodor-Heuss-Gymnasium.

(Auszug mit Korrekturen)

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