Unter der Überschrift „Dienstag“ folgte dieser Satz:
“Letzten Dienstag stand ich auf, duschte, putzte mir die Zähne, zog mich an, setzte mich an den Frühstückstisch und traute meinen Ohren nicht: meine Schwester, mein Vater und meine Mutter sprachen miteinander in einer Sprache, die ich noch nie zuvor gehört hatte.”
Für den Auftrag, diese Geschichte weiterzuschreiben, hatten sich alle drei Gewinnerinnen des Schreibwettbewerbs 2023 entschieden. Als Preisträgerin des Jahrgangs 7 erzählte Jasmin von einem Mädchen, das sich zu seinem Geburtstag wünscht, dass die Zeit rückwärtslaufen möge, was plötzlich dazu führt, dass ihre Familie am Dienstagmorgen in einer unverständlichen Sprache spricht (rückwärts!) und Antonia aus der 8A brillierte mit einer ergreifend aktuellen Geschichte über eine ukrainische Familie, die ihr Land verlassen und sich in einer neuen Sprache zurechtfinden muss. Bis zuletzt hielt Miina, Gewinnerin im 9. Jahrgang, die Spannung ihrer Geschichte, die buchstäblich zwischen zwei Welten schwebte, zwischen Tod und Überleben. Alle drei Autorinnen bewiesen ihre außerordentlichen Fähigkeiten im Umgang mit der deutschen Sprache, aber mindestens ebenso ihren Sinn für eine gute und wirklich „nachhaltige“ Geschichte. Das würdigten die Laudator:innen Suraiya, Annabell und Valentina sowie Laurenz aus dem 11. Jahrgang mit ihren treffenden und sehr persönlichen Würdigungen der von Tina Heske intensiv vorgetragenen Texte.
Herzlichen Glückwunsch den Gewinnerinnen und einen großen Dank an alle Veranstalter:innen und Juror:innen um Deutschlehrer Martin Dillmann.
Fotos: THG
