Eindrückliche Lesung zu den traumatischen Folgen von Krieg und Vertreibung

Am 4. Mai las Frau Dr. Roswitha Schieb in der Aula des THG vor Schülerinnen und Schülern der Klassen 10 und 11. Frau Schieb, Kultur- und Literaturwissenschaftlerin aus Borgsdorf bei Berlin, besuchte uns im Rahmen unserer bereits lange etablierten Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Göttingen und konzentrierte sich in ihrem Vortrag auf die Migrations-und Entwurzelungserfahrungen ihrer eigenen Familie in der Folge des Zweiten Weltkriegs. Frau Schiebs Eltern sind 1946 aus Schlesien nach Westfalen vertrieben worden. Diese Erfahrung war nicht nur für ihre Eltern auf dramatische Weise biographieprägend, sondern auch für die nachfolgenden Generationen. Einerseits wirkte das produktiv – Frau Schieb hat zahlreiche Bücher über Ostmitteleuropa geschrieben und ist der Region vielfältig verbunden geblieben. Andererseits aber – so zeigte der Vortrag – haben sich die Traumata von Krieg und Vertreibung auch auf ihre Generation übertragen, haben ihre Kindheit und ihr Leben belastet. Die hoch interessante Lesung war sehr eindrücklich – nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und seiner Folgen. Dass mindestens drei Generationen an den Folgen von Zwangsmigration schwer zu leiden hätten, mache – so Schieb – den Konflikt besonders unerträglich. Unserer Schule dankt Frau Dr. Schieb für ihren Besuch sehr herzlich! Unser Dank geht ausdrücklich auch an Frau Borchard und Herrn Dr. Adam von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft.

Fotos: BEH

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