Vom 22. bis zum 27. September 2024 begab sich der eA-Geschichtskurs unserer Schule auf eine intensive Studienreise nach Danzig. Unter der Leitung von Herrn Schweiger erkundeten die Schülerinnen und Schüler die historische Bedeutung dieser ehemaligen Hansestadt, die nicht nur für die deutsch-polnische Geschichte, sondern auch für das gesamte europäische Erbe von zentraler Bedeutung ist.
Den Auftakt der Reise bildete eine umfassende Stadtführung durch Danzig, die einen Überblick über die bewegte Geschichte der Freien Stadt gab. Besonders eindrucksvoll war der Besuch der nahegelegenen Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Stutthof, wo sich die Gruppe mit der Erinnerungskultur und den Schrecken des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzte.
Sehr lehrreich war der Besuch des Museums zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs, das mit seiner einzigartigen, multidimensionalen Ausstellung die Komplexität dieses dunklen Kapitels der Weltgeschichte aufzeigt.
Ein weiterer Studienschwerpunkt der Fahrt lag auf der Rolle Danzigs während des Niedergangs des Sozialismus in Osteuropa. Dazu gehörte ein Besuch im Solidarność-Museum, wo die Schülerinnen und Schüler mehr über die polnische Gewerkschaftsbewegung erfuhren, die entscheidend zum Fall des Eisernen Vorhangs beitrug. Ergänzend dazu erkundeten sie das Hafen- und Werftgelände Danzigs und besuchten Kunstinstallationen regionaler Künstler, die die politischen Umbrüche in der Region thematisieren.
Neben der geschichtlichen Erkundung der Stadt stand auch ein Ausflug zur Halbinsel Hel auf dem Programm. Diese war während der Zeit des Sozialismus ein Vorzeige-Ferienzentrum und diente als Grenzschutz- und Verteidigungsanlage. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, die besonderen Küstenformationen zu untersuchen und den Naturschutz aus nächster Nähe in der Robbenstation Hel kennenzulernen.
In ihrer Freizeit vertieften viele Schülerinnen und Schüler die historische Auseinandersetzung weiter, etwa durch einen Ausflug zur nahegelegenen Marienburg oder eine Erkundung der Strände des Ostseebads Sopot. Andere nutzten die Gelegenheit, eine Hafenrundfahrt auf einer der kleinen Yachten zu unternehmen.
Alles in allem war die Studienreise ein großer Erfolg. Sie bot zahlreiche Impulse für die weitere Auseinandersetzung mit den Themen der Weimarer Republik, der Zwischenkriegszeit, der europäischen Erinnerungskultur sowie den politischen Entwicklungen rund um den Sozialismus und seinen Niedergang in Osteuropa.
Unser besonderer Dank gilt der Sanddorf-Stiftung, die diese Reise großzügig gefördert hat. Die Stiftung, die sich für die Förderung der europäischen Völkerverständigung mit einem besonderen Augenmerk auf die deutsch-polnischen Beziehungen einsetzt, hat uns diese wertvolle Erfahrung ermöglicht.
Text und Fotos: SWG