Holger Nikelis, Nationalspieler im Rollstuhl-Tischtennis zu Gast am THG

Im Rahmen der Projekttage unserer Schule vom 15.7 bis 20.7.  hatten sich Frau Gründel und Herr Rohdenburg für die Sekundarstufe I des THG etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sie hatten sich u.a. zum Ziel gesetzt, die Schüler intensiv erleben zu lassen, wie sich Vorurteile und Barrieren gegenüber Menschen mit Behinderung mit Hilfe des Sports beseitigen lassen.

Hierzu konnten sie Holger Nikelis, Nationalspieler im Rollstuhl-Tischtennis, mehrfacher Europa- und Weltmeister sowie Paralympicssieger von 2012 in London gewinnen. Nikelis versucht schon länger mit seinem Projekt "sport grenzenlos" Wege zu demonstrieren, die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung zu verändern, mit Vorurteilen aufzuräumen und die Faszination für den Sport von Menschen mit Behinderung zu wecken.

Als Trainer mit dabei waren Dennis und Fabian, junge, engagierte Tischtennisspieler vom SCW Göttingen sowie Mathias Kleinert, der als einer der ersten gehandicapten Mitglieder im SCW bereits seit 20 Jahren  mit dem Rollstuhl am Tischtennistraining in Göttingen teilnimmt. Von ihnen konnten die 18 Schüler bereits an den ersten Tagen wesentliche Grundlagen im Tischtennis erlernen.

Am Abschlusstag der Projektwoche kam Holger Nikelis mit seiner Partnerin Linda ins THG, um den Schülern Tischtennis als barrierefreien Sport vorzustellen und eindrucksvoll zu zeigen, was alles mit einer Behinderung möglich ist. Begrüßt wurde er von der Schulleiterin Frau Dr. Koller, die noch einmal die Bedeutung des Sports für den Aufbau sozialer Kompetenzen betonte.

Für die Projekttage wurden vom O.R.T. Sanitätshaus in Göttingen freundlicherweise 6 Rollstühle zur Verfügung gestellt, um den Schülern die Gelegenheit zu bieten, den Sport auch einmal aus einer anderen Perspektive zu erleben. Die Rollstühle waren heiß begehrt und so machten sich die Schüler  gleich am Anfang bei einer „Slalomwettfahrt“ damit vertraut.

Es folgten dann erste Versuche unter der Anleitung von Holger Nikelis und Mathias Kleinert Tischtennis im Rollstuhl zu spielen. So wechselten die Schüler ihre Perspektive und konnten sich im Sitzen mit ihren Schulkameraden messen, und spielerisch erleben, wie es ist mit einem Rollstuhl zurecht zu kommen.

Die Schüler haben dabei erfahren, dass man im Rollstuhl nicht so beweglich ist, um schnell und gut an die Bälle zu kommen.

In den Pausen saßen die Lehrkräfte immer wieder mit Holger Nikelis zusammen, um mehr über Tischtennis von Menschen mit Behinderung zu lernen und um die nächsten Übungen zu besprechen.

Bei einem Abschlussturnier, bei dem alle Schüler mit verschiedenen „Einschränkungen“ versehen wurden, bspw. einem Rollstuhl, einem Arm im T-Shirt oder der Vorgabe mit der anderen Hand zu spielen, konnten dann alle noch einmal ihr Können zeigen.

Am Ende gab es für alle Schüler Autogramme. Einige ließen sich voller Begeisterung sogar ihre Tischtennisschläger von Holger Nikelis signieren.

Die an diesem Tag gelebte „Inklusion“ am THG hat den Schülern gezeigt, wie durch den Sport unkompliziert Grenzen überwunden und Vorurteile abgebaut werden können. Zudem konnten die Schüler Selbstvertrauen darin gewinnen, in Zukunft diese Sportart auszuüben.

KOC

Bericht im Göttinger Tageblatt

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