Ecuador – vivir la diferencia

Nach der Abreise unserer Gastschüler*innen am 1. Juli, blieben uns noch zwei Tage zum Kofferpacken: Am 3. Juli starteten wir für den Rückbesuch über Amsterdam nach Quito, um unseren vierwöchigen Aufenthalt mit ein paar Tagen in Baños und Puyo im Amazonasbecken zu beginnen. Die ersten Eindrücke nach der Ankunft in Quito waren nur der Anfang einer Kette an neuen, erstaunlichen, überraschenden, aber durchweg nachhaltigen Impressionen dieses bunten und vielseitigen Landes. Sie begannen bei auf der Straße frei herumlaufenden Tieren, der Architektur und der weiten andinen Landschaft und wurden schnell erweitert durch riesige reißende Wasserfälle, fröhliche Kolibris, den von Alexander von Humboldt bewunderten Vulkan Chimborazo und den ersten Begegnungen mit Einheimischen, bei denen wir uns sprachlich immer besser behaupten konnten.
Nach fünf Tagen kamen wir in Cuenca an, wo uns unsere Gastfamilien willkommen hießen. Von da an waren wir vor allem sprachlich herausgefordert, da wir bis auf zwei Tage ausschließlich in und mit der Familie lebten: Zunächst ein Coronaausbruch und schließlich die Auswirkungen der Streiks und Bürgerproteste machten einen regelmäßigen Schulbesuch leider unmöglich. Zweifelsohne sind wir dadurch schnell eng mit unseren Familien zusammengewachsen. Die erlebte Gastfreundschaft war überwältigend und ließ uns bald wie ein Teil der Familie fühlen. Mit ihnen unternahmen wir, wenn möglich, zahlreiche Ausflüge: Viele von uns waren an der Küste oder in Nationalparks der Anden, einige sogar auf den Galapagosinseln. Von dem im Allgemeinen fröhlichen und entspannten Gemüt der Ecuadorianer*innen wie auch von der Lust auf große (Familien-)feiern ließen wir uns gerne anstecken und organisierten auch unsere eigenen fiestas, auf denen wir uns treffen und miteinander austauschen konnten.
Wieder in Göttingen angekommen, waren sich die meisten einig, dass wir unsere Austauschpartner*innen schon bald wiedersehen werden.
Text und Fotos: WUE