„Oft kommt es auf die ersten Minuten an“

Göttinger Tageblatt 04.05.2013

„Oft kommt es auf die ersten Minuten an“

Immer mehr Schulen bilden mit Fachverbänden eigene Schüler-Sanitätsdienste aus

Von Ulrich Schubert

Schnelle und professionelle erste Hilfe: Richard Gräve und Nicolas Vogel helfen der vermeintlichen Patientin Johanna Raab (v.l.).Hinzmann

Göttingen. Es sieht schlimm aus: Die Schnittwunde ist tief, der Unterarm voller Blut und Johanna Raab aus der Klasse 7 bil ist blass im Gesicht. Um sie herum stehen aufgebrachte Mitschüler, Nicolas Vogel und Richard Gräve aber bleiben ganz ruhig. Konzentriert und professionell legen sie einen Druckverband an, bringen Johanna in eine sichere Liegeposition, messen ihren Blutdruck, sprechen mit ihr und informieren nebenbei den Notdienst. Ihre Teamarbeit ist perfekt, die beiden Zehntklässler wissen, was sie tun. Sie gehören zum neuen Schulsanitätsdienst am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) — ebenso wie Johanna und elf weitere THG-Schüler aus allen Jahrgängen.

Der Notfalleinsatz am Freitag in einer Pause ist nur gespielt, das Blut künstlich. Es ist eine realitätsnahe Übung zum Abschluss ihrer Ausbildung. In Blockeinheiten hat Joachim Vogt von den Maltesern die 14 Mädchen und Jungen im neuen Sanitätsdienst geschult. Ausgestattet mit „Sani-Koffer“ und Handy werden sie künftig abwechselnd bei Notfällen auf dem Schulgelände erste Hilfe leisten. Nach einem Unfall komme es oft auf Hilfe in den ersten Minuten an, erklärt der stellvertretende Ortsbeauftragte Friedrich Graf von Spee, warum die Malteser mit dem THG kooperieren. Die Schüler würden zudem lernen, was es bedeute, Verantwortung für andere zu haben und den Blick auch auf andere zu richten, ergänzt THG-Lehrer Florian Reichert. Und „es ist eine tolle Chance, das bringt was für’s Leben“, erklärt Julia Mallek, warum sie sich im Sanitätsdienst engagiert.

(Auszug aus dem Zeitungsartikel)

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