Sauberkeit in Schulen: Viele geben Note 2 und 3

Stadt befragt alle kommunalen Schulen / Neun Prozent bewerten Reinigung mit Note 5 und 6

Von Ulrich Schubert

Göttingen. Auch wenn es immer wieder Klagen von Schülern, Eltern und Lehrern gibt: Die meisten Göttinger Schulen sind mit der Reinigung in ihren Gebäuden recht zufrieden und geben dem Putzpersonal die Note 2 oder 3. Sechs Prozent bewerten die Sauberkeit mit der Gesamtnote 5, drei mit einer 6. Zwei Schulen (drei Prozent) sind sogar sehr zufrieden und bewerten die Sauberkeit mit Note 1. Das hat eine Befragung der Verwaltung bei allen 35 Stadt-Schulen ergeben. Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte der Rat der Stadt einen Bericht über die Reinigungssituation an Schulen eingefordert. Im vergangenen Monat hatte die CDU-FDP-Gruppe nachgelegt und beklagte zugleich „unhaltbare Zustände“ in verschmutzten Klassen, Fluren und Toiletten. Heute will die Verwaltung im Schulausschuss ihren Bericht dazu abgeben. Ihr Fazit: „Im Rahmen der vorhandenen Ressourcen bei Geld und Personal erfolgt eine sorgfältige und gründliche Reinigung“. Dabei beruft sie sich auch auf ihre Befragung. Im Dezember sollten die Schulen Sauberkeitsnoten für die Bereiche Sanitärräume, Fußböden, Treppen, Flure und Tische abgeben.

…
Überraschend: Im Bereich der Sanitäranlagen wurde mit 45 Prozent auffällig häufig die Note 2 vergeben. Gerade hier ist die Verwaltung überzeugt, dass alte und baufällige Toilettenanlagen eher verschmutzt werden oder einen unsauberen Eindruck vermitteln. Darum würden seit 2008 bereits vordringlich WC-Anlagen saniert. Bis 2014 seien nur dafür zwei Millionen Euro veranschlagt, heißt es im Bericht. Außerdem habe die Verwaltung auf Klagen und schlechte Noten reagiert. Mit den besonders unzufriedenen Schulen habe es bereits Gespräche vor Ort gegeben. Am THG sei zum Beispiel eine Fremdfirma „entlassen“ worden — dort werde jetzt mit Eigenkräften geputzt.

…

Die Reinigung der stadteigenen Immobilien wird vom Fachdienst Hausverwaltung und Service organisiert. Die Gesamtfläche beträgt etwa 270.000 Quadratmeter, davon knapp 200.000 in 35 Schulen. Weitere Daten aus dem Bericht: Im Einsatz sind 83 städtische Kräfte und 48 Beschäftigte über Fremdfirmen. In 20 Schulen sind nur eigene Putzteams der Stadt unterwegs, in 14 Schulen ausschließlich Fremdfirmen. In neun Schulen arbeiten eigene Kräfte und Fremdfirmen. Grundlage der Einsätze sind vorgegebene Putzintervalle, die seit 30 Jahren weitgehend geblieben seien. In Klassenräumen würden Wandfliesen zum Beispiel einmal im Monat gereinigt, Lichtschalter, Waschbecken, Tafeln und Fußböden alle zwei Tage und Sanitärbereiche täglich. Die Ergebnisse der Befragung und das Thema „Sauberkeit in Schulen“ wird heute im Schulausschuss des Rates der Stadt Göttingen behandelt: Ab 16 Uhr in Raum 126 im Neuen Rathaus, Hiroshimaplatz.