Schülerforschungstage: Dem Teilchen auf der Spur

Hessische/Niedersächsische Allgemeine 20.02.2013

Schülerforschungstage: Dem Teilchen auf der Spur

Göttingen. Wie erkenne ich, welche Teilchen bei einer Kollision von Atomkernen entstehen? Das war nur eine von vielen Fragen, mit denen sich 40 Gymnasiasten der Jahrgangsstufen zehn bis zwölf beschäftigten.

Die Oberstufler aus Göttingen und weiteren Städten Niedersachsens, Hessens und Thüringens waren Teilnehmer der internationalen Schülerforschungstage, die zum wiederholten Mal von der Fakultät für Physik der Universität Göttingen veranstaltet wurden.

„Unser Ziel mit dieser Veranstaltung ist es, für Physik zu werben, unsere Fakultät zu präsentieren und vor allem Schülerinnen und Schüler an die Teilchenphysik heranzuführen“, sagte Professor Arnulf Quadt vom II. Physikalischen Institut und Forscher am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik (CERN) in Genf . Um das zu erreichen, hatten die Organisatoren für die physikinteressierten Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Aha-Effekt

Nach einem Vortrag von Dr. Oleg Brandt unter dem Motto „Teilchenphysik zum Anfassen“ wurden verschiedene spektakuläre Experimente präsentiert, die für den einen oder anderen Aha-Effekt sorgten. Im Mittelpunkt des Forschungstages stand dann die Auswertung von Originaldaten, die am CERN ermittelt wurden. Diese Einrichtung hatte im vergangenen Juli weltweit für Aufsehen gesorgt, als man dort das Higgs-Teilchen entdeckte. Dieses elektrisch neutrale Elementarteilchen, dass nach sehr kurzer Zeit zerfällt, beschäftigte die Schüler am Dienstag ebenfalls. Zum Abschluss der internationalen Schülerforschungstage in Göttingen gab es dann eine Videokonferenz, in der die Teilnehmer ihre Messergebnisse mit Nachwuchsforschern anUniversitäten in Bratislava, Paris und Wien austauschten und verglichen.

„Wenn ich mir ansehe, mit welcher Begeisterung und welcher Wissbegierde diese Talente bei der Sache sind, dann kann ich für die Zukunft nur sagen: Da geht was“, freute sich Arnulf Quadt über eine „tolle Veranstaltung mit tollen Teilnehmern“.

Eine Göttingerin, die sich vom „Virus Physik“ schon komplett infiziert zeigte, ist die 15-jährige Maria Mironova . „Für mich steht fest, dass ich Physik studieren werde“, meinte die Elftklässlerin vom Theodor-Heuss-Gymnasium, die schon seit längerem in Kontakt zu Arnulf Quadt steht und schon so Wissen im Bereich der Teilchenphysik gesammelt hat, dass sie den übrigen (überwiegend älteren) Teilnehmern während der Datenanalyse hilfreich zur Seite stand. „Ich mag an der Physik das Gefühl, bei Versuchen etwas heraus zu bekommen“, schwärmte die 15-Jährige. Die Tatsache, dass sie den Teilnehmern während der Forschungstage etwas erklären konnte, „freut mich und macht mich auch ein bisschen stolz.“ (per)

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