Einem Hochleistungsorgan ganz nahe kommen: Herzpräparation im Unterricht

Das Herz ist ein kräftiger Muskel, der Tag und Nacht ein Leben lang Blut durch den Körper pumpt und jeden Tag ungefähr 100.000 Mal schlägt. Durch Arterien und Venen gelangt das Blut in die Lungenkapillaren und den restlichen Körper und wieder zum Herzen zurück. Durch die Kontraktion der Herzkammern werden mithilfe des Herzmuskels ungefähr 10.000 Liter Blut pro Tag durch den Körper und die Lunge gepumpt – eine Höchstleistung! Soviel zur Theorie. In der Praxis des Biologieunterrichts von Frau Dao wollten die Schüler*innen der Klasse 7B dem Aufbau und der Funktionsweise eines Herzens etwas näherkommen und haben sich an die Präparation eines Rehherzens gemacht. Zunächst sollten sie durch Ertasten ein Gefühl für Größe, Gewicht und Beschaffenheit des Herzens erhalten. Anschließend konnten die Schüler*innen durch die äußere Betrachtung die Gefäßstümpfe, die Herzkranzgefäße und die Herzohren erkennen. Mit Hilfe eines Glasstabs, der in die einzelnen Gefäßstümpfe eingeführt wurde, konnte anschließend der Weg des Blutes durch die zu- und abführenden Blutgefäße nachvollzogen werden. Nach dem Sezieren der linken und rechten Herzhälfte wurde der innere Aufbau des Herzens mit den Vorhöfen, Herzkammern, Herzklappen und der Herzscheidewand sichtbar. Ein Vergleich der Wandstärke der rechten und der linken Herzkammer verdeutlichte, dass die linke Herzkammer kräftiger ist, weil sie das Blut mit höherem Druck durch den gesamten Körper pumpen muss. Der rechten Herzkammer dagegen genügt ein wesentlich niedrigerer Druck, um das Blut in die Lungenstrombahn zu pumpen – ihre Muskulatur ist daher deutlich schwächer angelegt. So ist für die Schüler*innen die vielzitierte graue Theorie zu im Wortsinne hautnaher und durchaus farbiger Praxis geworden. Eine großartige Erfahrung im „Selbermachen“!

Text: DAO/ARD

Fotos: DAO

Comments are closed.
Archive
error: Dieser Inhalt ist kopiergeschützt.